Neblige Zeiten

Neblige Zeiten … Damit meine ich nicht die Wetterphänomene im Spätherbst. Die Nebelfelder im Inneren können vielmehr jederzeit auftreten, auch in sonnigen Sommermonaten.

Mit den nebligen Zeiten meine ich auch nicht Burnout-Phasen mit dem Gefühl der völligen Trostlosigkeit, Ausweglosigkeit und depressiven Ansätzen.

Alltagstrott

Ich meine vielmehr die Phasen, in denen mich der Alltagstrott, beruflicher Stress und gesundheitliche Probleme so sehr einlullen, dass mir der klare Weg und vor allem der Ausweg aus diesem Zustand vernebelt werden.

In den letzten Monaten habe ich genau das gefühlt. Der ständige Wechsel zwischen Homeoffice und Büropräsenz, berufliche Herausforderungen, coronabedingt eingeschränkte Kontakte und einschränkende gesundheitliche Probleme. Jeder Tag war ausgefüllt, aber die motivierenden Highlights waren sehr dünn gesät.

Dummerweise verschluckt dieser Nebel ziemlich schnell meine komplette kreative Ader, so dass ich auch die für mich entdeckte Befreiung durch das Schreiben nicht mehr nutzen kann, weil die Worte einfach nicht zueinander finden wollen.

Es ärgert mich, dass ich mich irgendwann noch nicht einmal mehr aufraffen kann, mir selbst kleine Freuden zu schenken. Es fühlt sich an, als würde ich durch eine Nebelwand irren, in der ich meinen Weg einfach nicht mehr finde. Ein grauer Schleier, durch den kein Sonnenstrahl hindurchdringt und der die Sonne nur erahnen lässt. Und vor allem ist der Blick auf den Horizont versperrt.

Die Kraft der kleinen Schritte

Was nun? Ganz wichtig ist, dass du niemals aufgibst oder resignierst. Ich habe mich in dieser Zeit auf die Kraft der kleinen Schritte konzentriert und mich über jeden noch so kleinen Fortschritt gefreut. Kleinste Erfolge in der Entwicklung meiner körperlichen Kondition, kleine Fortschritte bei beruflichen Projekten, schöne Erlebnisse … eine erklommene Treppe ohne Schnappatmung … das erste kleine Freiluftkonzert in Corona-Zeiten, wenn auch vorsichtshalber mit FFP2 … der Blick auf die Berge im Urlaub … ich habe jeden positiven Moment als Erfolg betrachtet und gefeiert.

Wichtig ist, dass es aufwärts geht, auch wenn es noch so lange dauert. Irgendwann schaffe ich es dann, mal wieder zum Hörbuch zu greifen. Ein anderes Mal stricke ich meinen vor Ewigkeiten angefangenen Schal weiter. Und dann bastele ich auch mal wieder eine meiner geliebten Fröbelstern-Variationen. Irgendwann fällt es mir immer leichter, im Alltagstrott innezuhalten und mir selbst etwas Gutes zu tun oder einfach mal wieder meinen Tagträumen nachzuhängen.

Sonnenstrahlen

Und siehe da: Jeder Moment, in dem ich mir etwas Gutes tue, ist wie ein kräftiger Sonnenstrahl, der den Nebel durchbricht. Und mit jedem erfolgreichen Sonnenstrahl wird der Nebel lichter und lichter. Irgendwann sind wieder der Weg und das Umfeld um mich herum erkennbar. Die Sonne wird immer stärker und dann ist auch sie wieder erkennbar: meine kreative Ader.

Solche Nebelbänke tauchen immer wieder im Leben auf. Und es lohnt sich auf jeden Fall durchzuhalten und optimistisch zu bleiben.

Gib jedem Tag die Chance der schönste deines Lebens zu werden.

Mark Twain

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